Die Cyberknife-Behandlung
Das Cyberknife wird zur radiochirurgischen Behandlung von Tumoren im Bereich des gesamten Körpers eingesetzt
Die robotergesteuerte Radiochirurgie mit dem Cyberknife bietet bei primären Lebertumoren und vor allem bei Metastasen in der Leber eine Behandlungsalternative.
Tumore an atembeweglichen Organen wie der Leber können ohne Fixierung des Patienten oder Narkose behandelt werden. Die Tracking-Technologie des Cyberknife kann dabei der Atem-bedingten Bewegung der Leber folgen und den Tumor trotzdem mit einer Genauigkeit von etwa einem Millimeter präzise treffen. Das umliegende Lebergewebe wird geschont. Therapiebedingte funktionelle Störungen der Leber sind selten und die regenerative hepatische Kapazität wird kaum beeinflußt. Allerdings muss der Leberherd im Vorfeld mit einem kleinen Goldstift markiert werden. Dies geschieht CT-gesteuert von außen mit einer Nadel unter örtlicher Betäubung. Wenn die Indikationskriterien für die radiochirurgische Behandlung erfüllt sind
Bei den Tumoren der Leber muss zwischen primären Lebertumoren und Metastasen, also Absiedelungen eines Krebsleidens außerhalb der Leber, unterschieden werden.
Die primären Leberzell-Karzinome sind selten. Sie entstehen aus einer Entartung der Leberzellen selbst. Das sogenannten HCC (Hepato-zelluläre Karzinom) oder Leber(zell)krebs ist ein bösartiger Tumor, der sich unter anderem infolge einer chronischen Leberentzündung bzw. Leberzirrhose entwickeln kann.
Das hepato-zelluläre Karzinom (HCC) ist mit etwa 90 Prozent der am häufigsten auftretende maligne Lebertumor bei Erwachsenen. Weitere primäre Tumoren der Leber sind das cholangio-zelluläre Karzinom und das Angiosarkom. In Deutschland erkranken jährlich ca. 6.000 Menschen am HCC.
Leberzellkarzinome werden oft spät entdeckt, da sie anfangs kaum Beschwerden verursachen. Anzeichen können Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit sein, aber auch ein Druckschmerz im rechten Oberbauch, die Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle (Aszites) oder starker Gewichtsverlust. Später kann auch ein Ikterus, die sog. Gelbsucht als Hinweis auf eine Lebererkrankung auftreten.
Die Ultraschall-Untersuchung stellt eine einfache, aber sensitive Methode für die Beurteilung der Leber dar. Bei Auffälligkeiten wird eine Kernspintomographie (MRT) angeschlossen, um die Diagnose zu spezifizieren und die Lage und Ausdehnung des Tumors zu beurteilen.
Etablierte Behandlungsmethoden des HCC sind die operative Entfernung des Tumors (Leberteilentfernung), die Radiofrequenz-, Laser- oder Mikrowellen-Therapie (lokal-ablative Verfahren), sowie die Zerstörung des Tumors durch ein Chemotherapeutikum (Chemoembolisation). Neben der konventionellen Bestrahlung von außen ist ggf. auch eine innere Bestrahlung des Tumors möglich.
Nur 15 Prozent der primären Lebertumore sind einer kurativen Operation zugänglich. Palliativ kommen interventionelle radiologische Verfahren wie die Radiofrequenzablation (RFA) und die Brachytherapie (SIRT) zum Einsatz, außerdem perkutane Ethanol-Injektionen (TACE) oder eine Chemotherapie.
Bei Lebermetastasen ist die Operation die Methode der Wahl, allerdings ist diese in vielen Fällen nicht durchführbar. Die konventionelle Strahlentherapie unterliegt aufgrund der Radiosensibilität des gesunden Lebergewebes und der Atemverschieblichkeit der Leber gewissen Limitationen. Mittels Atem-Tracking kann die Cyberknife-Radiochirurgie auch bei Metastasen eine gute Behandlungsalternative darstellen.
Mittels Radiochirurgie ist eine sehr präzise Bestrahlung des Tumors mit einer meist einmaligen, hohen Dosis möglich. Der Tumor wird durch die hohe Strahlendosis fokussiert zerstört. Gesundes umliegendes Gewebe wird bestmöglich geschont. In mehreren wissenschaftlichen Publikationen wurde die Wirksamkeit der radiochirurgischen Leberbehandlung belegt. Beim HCC wurden Ansprechraten von 60 bis 90 Prozent erzielt. Bei Metastasen wird die lokale Kontrollrate nach zwölf Monaten mit 75 bis 90 Prozent angegeben. Aufgrund der minimierten Strahlenbelastung des umgebenden Gewebes sind therapiebedingte Störungen der Leberfunktion selten. Akut kann es zu kurzzeitiger Übelkeit kommen, Spätkomplikationen sind selten und allenfalls gering ausgeprägt.
Für Patienten ist die radiochirurgische Methode komfortabel, da sie schmerzfrei und ambulant durchführbar ist.
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